28.04.2020 – Konsumklima auf historischem Tiefstand
Die Corona-Pandemie wirkt sich auch auf die Verbraucherstimmung in Deutschland aus. Der Nürnberger Marktforscher GfK prognostiziert für den Mai einen massiven Einbruch des Konsumklimaindex auf den historischen Tiefstand von Minus 23,4 Punkte.
Corona-Schock: Verbraucherstimmung im April schwer getroffen
Während die prognostizierte Konjunkturerwartung nur moderate Einbußen hinnehmen muss, befindet sich die Verbraucherstimmung in Deutschland im freien Fall. Einkommenserwartung und Anschaffungsneigung erreichen einen historischen Tiefstand von -23,4 Punkten und damit 25,7 Punkte weniger als im April dieses Jahres (revidiert 2,3 Punkte). Das sind Ergebnisse der GfK-Konsumklimastudie für April 2020.
Die Erhebung fand in den ersten zwei Aprilwochen statt. Zu diesem Zeitpunkt spürten die Verbraucher zum ersten Mal das volle Ausmaß der Eindämmungsmaßnahmen, wie Schul- und Geschäftsschließungen, Produktionsstilllegungen sowie Ausgangsbeschränkungen. Das Konsumklima befindet sich derzeit im freien Fall.
Absturz der Einkommenserwartung
Durch den Lockdown großer Teile der deutschen Wirtschaft ist die Einkommenserwartung in der Bevölkerung start gefallen. Viele Erwerbstätige erleiden bereits bzw. werden durch Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit spürbare Einkommenseinbußen erleiden. Dies betrifft neben den betroffenen Angestellten auch viele Selbständige im Handel und Dienstleistungsbereich, wie z.B. Frisöre, deren Einkünfte auf null gefallen sind.
Konsumneigung wird von Einkommenserwartung mitgerissen
Die Verunsicherung unter den Konsumenten ist derzeit riesig. Neben den bereits tatsächlich stattfindenden Einkommenseinbußen ist die Angst vor Jobverlust bei vielen Beschäftigten stark gestiegen. Dies ist ein beträchtliches Konsumhemmnis, das noch dadurch verschärft wird, dass aufgrund geschlossener Geschäfte häufig die Möglichkeit fehlt, Dinge einzukaufen.
Da die Befragung im Zeitraum vom 1. bis 14. April stattfand, waren den Befragten die ersten Lockerungen der Eindämmungsmaßnahmen noch nicht bekannt. Es bleibt zu hoffen, dass das schrittweise Öffnen der Geschäfte ab dem 20. April einen weiteren Absturz der Konsumneigung, wenn nicht komplett verhindern, aber zumindest etwas abfedern kann.
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Quelle: GFK
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