Kommentar von Torsten Grundke
Zu den aktuellen Corona-Einschränkungen im Groß- und Einzelhandel
Weite Teile des Einzelhandels geraten durch den verlängerten Lockdown immer mehr unter Druck. Mit verzweifelten Hilferufen richten sich die Betroffenen in diesen Tagen an die Politik. Ich befürchte, dass es in den kommenden Wochen und Monaten extrem viele Schließungen und Insolvenzen geben wird! Daher müssten die Verantwortlichen in der Bundespolitik die Appelle des Einzelhandels ernst nehmen und die Finanzierungsprogramme zur Unterstützung der Unternehmen wirkungsvoll nachbessern.
Die Entschädigungen würden zwar ausgezahlt, aber gerade im Handel würden diese nicht ansatzweise die Verluste kompensieren.
Besonders alarmierend ist es für den stationären Einzelhandel in den Innenstädten und EKZ. Dort, wo mit Saisonwaren gehandelt wird, sind langfristige Warenbestellungen Teil des Geschäftes. Bereits erfolgte Aufwendungen für neue Ware und die seit Wochen fehlenden Einnahmen könnten durch eigene finanzielle Rücklagen – die größtenteils längst aufgebraucht sind – nicht mehr ausgeglichen werden.
Besonders dringlich sei es, schon jetzt Maßnahmen zu entwickeln, wie die betroffenen Unternehmen im Falle einer weiteren Lockdown-Verlängerung unterstützt werden können. Sollte sich abzeichnen, dass auch im Februar eine Wiedereröffnung nicht möglich sein wird, müssen kurzfristig Antworten gegeben und klare Perspektiven aufgezeigt werden, und dies nicht erst nach Ablauf der aktuellen Frist. Eine langfristige Strategie, die einen immer wiederkehrenden Wechsel zwischen Lockdown, Lockerung, Wiedereröffnung und erneutem Lockdown vermeidet, sei dringend erforderlich.