Eine Auswanderung von Brasilien nach Stralsund

9251 km und eine Flugzeit von elfeinhalb Stunden. Diese Strecke nahmen zwei junge Brasilianer auf sich um nach Stralsund auszuwandern.

Bianca Rodrigues de Castro ist die erste Fachkraft, die über das Projekt „Hand in Hand for International Talents“ in die Region Vorpommern-Rügen vermittelt wurde. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Marcello Simon und der Unterstützung durch die Agentur für Arbeit Rostock und der IHK zu Rostock, wagten sie den Schritt an die Vorpommersche Ostseeküste.

Eine Auswanderung von Brasilien nach Stralsund

v.l.: Dr. Christian Bülow vom Welcome Center des Landkreises Vorpommern- Rügen, der Brasilianer Marcello Simon, die Brasilianerin Bianca Rodrigues de Castro, Maik Gronau vom Stralsunder Unternehmen GWA Hygiene GmbH und IHK-Vizepräsident
Torsten Grundke. Quelle: GWA Hygiene GmbH

Maik Gronau vom Stralsunder Startup GWA Hygiene GmbH ist froh, dass sich Bianca und Marcello für sein Unternehmen entschieden haben. Das Ehepaar aus Brasilien hat sich mit Hilfe des Projektes gut auf den wichtigen neuen Lebensabschnitt vorbereitet. Es besuchte einen Sprachkurs in Brasilien, alle wichtigen Dokumente zur Anerkennung der beruflichen Ausbildung und der Einreise wurden mit Hilfe der verschiedenen Projektpartner erstellt und an den entsprechenden Stellen eingereicht.

Kathrin Hermann ist die regional zuständige Projektkoordinatorin von der Agentur für Arbeit in Rostock und freut sich, dass Maik Gronau und Bianca Rodrigues de Castro im Rahmen des Pilotprojektes zueinander gefunden haben: „Die Agentur für Arbeit unterstützt die Unternehmen und die Bewerber während der Vermittlung bei vielen entscheidenden Prozessen, z.B. bei der Beantragung von Visum und Arbeitsmarktzulassung oder bei ggf. nötigen Qualifikationen.“

„Der Fachkräftemangel ist allgegenwertig und wir müssen jede Chance nutzen, neue Lösungen zu finden die diesem Problem entgegenwirken. Das Projekt, das die IHK zu Rostock und die Agentur für Arbeit Rostock gemeinsam pilotiert haben, ist eine solche Möglichkeit. Die Unternehmen erhalten dadurch umfassende Unterstützung vom ersten Gespräch bis zur Betreuung nach der Einreise. Ich bin froh, dass zwischen dem Vermittlungsgespräch und der Einreise nur einige Wochen vergangen sind. Denn das unterstreicht einmal mehr die gute Handlungsfähigkeit.“

Torsten Grundke, 2. Vorstandsvorsitzender der Stralsunder Mittelstandsvereinigung e.V. und IHK-Vizepräsident

„Unser Unternehmen und die Region bieten ideale Bedingungen für einen beruflichen Einstieg in Deutschland. Wir sind modern und international aufgestellt und haben viele spannende Projekte, bei denen uns die Beiden unterstützen können“, freut sich Maik Gronau auf die nächsten Jahre.

Dr. Christian Bülow vom Welcome Center des Landkreises Vorpommern-Rügen bestätigt, dass sich die Region zunehmend für internationale Fachkräfte attraktiv zeigt: „Die Unternehmen in unserem Landkreis erkennen die Potenziale von internationalen Fachkräften, auch außerhalb der EU. Diese zu nutzen: Davon profitieren beide Seiten.“

Das Pilotprojekt „Hand in Hand for International Talents“ hat die DIHK Service GmbH gemeinsam mit der Bundesagentur für Arbeit, gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, parallel mit dem Inkrafttreten des Fachkräfte-Einwanderungsgesetzes auf den Weg gebracht.

Es unterstützt Unternehmen bei der Rekrutierung ausländischer Fachkräfte in IHK-Berufen. Dabei wird ein Prozess erprobt, der Bewerberinnen und Bewerber in Drittstaaten sowie potenzielle Arbeitgeber in Deutschland gewinnt und zusammenführt. Das Besondere dabei: Projektkoordinatoren begleiten den gesamten, komplexen Zuwanderungsprozess bis zur nachhaltigen betrieblichen Integration.

Deutschlandweit nehmen fünf Regionen jeweils mit IHK und Arbeitsagentur an diesem Pilotprojekt teil: Erfurt, Düsseldorf, Lübeck, Reutlingen und Rostock. In der Region Rostock beteiligen sich die Agentur für Arbeit Rostock und die IHK zu Rostock an dem Projekt.

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